Außenpforte Kantine Blick auf die Außenpforte und Kantine
Haupteingang in das alte "Bendahl" Ehemaliger Haupteingang der Justizvollzugsanstalt "Bendahl"
Haus 1.3 Südseite Haus 1 , Zugangsabteilung im Keller und 2 Haftabteilungen
Haus 1 Südseite Verwaltung Haus 1 Rückseite, Fahrzeugschleuse und Verwaltung
Südseite Haus 2 von oben Sicht auf die Justizvollzugsanstalt von oben

Bis 1834, dem Jahr der Errichtung des königlich-preußischen Landgerichtes Elberfeld, waren die Gefangenen in den Kerkern der Rathäuser, im Turm der alten Laurentiuskirche und anderswo untergebracht. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Landgerichtes, dessen Bezirk weit über die Grenzen der bisherigen Stadt- und Friedensgerichte hinausging, wurden zwei Arresthäuser im alten Rathaus und der Stadtwaage eingerichtet.

Im alten Rathaus waren die männlichen, in der Stadtwaage die weiblichen Gefangenen untergebracht. Platz war insgesamt für höchstens 100 Personen, die in großen Sammelzellen hausen mussten. Mit dem explosionsartigen Anwachsen der Bevölkerungszahl, bedingt durch die industrielle Revolution, wuchs naturgemäß auch die Kriminalität und damit die Zahl der Inhaftierten.

In den beiden Arresthäusern herrschte qualvolle Enge. An einen geregelten Vollzug war überhaupt nicht zu denken. Nach dem Bezug des neuen Landgerichtsgebäudes im Jahre 1852 auf dem Eiland, einer Wupperinsel an der Nahtstelle zwischen Elberfeld und Barmen, machte man sich an den Neubau des Gefängnisses. Die drei Hafthäuser wurden in den Jahren 1863 / 64, 1879 / 71 und 1878 / 79 errichtet. Eines der Hafthäuser wurde im letzten Krieg zerstört und im Jahre 1950 wieder aufgebaut. Erst Ende der 60er Jahre wurde das Kübelsystem durch eine moderne sanitäre Installation ersetzt.

Der Bestimmungszweck der Anstalt hat häufig gewechselt. Dazu einige Zitate aus Unterlagen, die nur noch zum Teil vorhanden sind:

Nach einem Bericht des Königlichen Gefängnisses Elberfeld waren 1918 in der Anstalt untergebracht:

  • Untersuchungsgefangene und Strafgefangene aus dem rheinischen Bezirk sowie christliche Gefängnisgefangene über 6 Monate
  • aus dem Landgerichtsbezirk Arnsberg bzw. über einem Jahr aus
  • dem Landgerichtsbezirk Hagen und jüdische Weiber mit Strafen von 3 Monaten
  • und darüber aus dem westfälischen Landgerichtsbezirken

Im Jahre 1930 setzte sich die Belegung der Anstalt zu je einem Drittel aus Untersuchungsgefangenen, Strafgefangenen mit Strafen bis 9 Monaten und Strafgefangenen mit Strafen über 9 Monaten zusammen.

Aus einem Bericht des Anstaltsleiters von 1941 ergibt sich, daß in der Anstalt Gestrauchelte (also Erstbestrafte) und Frauen mit kurzen Freiheitsstrafen einsaßen. Nach dem Kriege war die Anstalt zuständig für die Vollstreckung von Untersuchungshaft an Männern und Frauen, von Haftstrafen, von Gefängnisstrafen bis zu 2 Jahren an Männern und bis zu 3 Monaten an Frauen. Die weiblichen Gefangenen wurden in den Jahren 1967 / 68 in die Zweiganstalt Solingen und später in die Justizvollzugsanstalt Köln verlegt. Seit 1968 ist die Justizvollzugsanstalt Wuppertal im wesentlichen unverändert zuständig für den Vollzug von Untersuchungshaft, Zivilhaft, Auslieferungs-, Durchlieferungs- und Abschiebungshaft an jugendlichen, heranwachsenden männlichen Gefangenen sowie die Vollstreckung von Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten. Die Belegungsfähigkeit ist auf 364 Plätze festgesetzt, von denen bis zu 70 auf jugendliche Untersuchungsgefangene entfallen.

 

 

Historische Innenansichten